Jede Erfahrung zählt (3/2018) „Leben bedeutet neue Erfahrungen sammeln.“ Immer   dann,   wenn   man   eine   neue   Lernerfahrung   macht und     sie     in     sein     Bewusstsein     aufnimmt,     wird     das Bewusstsein   um   diese   „Energie“   erweitert.   Wir   wachsen also   innerlich,   vergleichbar   mit   dem   Körperwachstum und   der   Zufuhr   von   Vitaminen   aus   Nahrungsmitteln,   ob diese   Lebensmittel   uns   nun   „schmecken“   oder   nicht.   Es gibt   sicherlich   auch   jede   Menge   Erfahrungen,   die   uns nicht   schmecken,   die   uns   verbittert   machen   und   auf   die wir liebend gern verzichten würden, aber auch sie sind ein Schlüssel für ein neues „Morgen“. Stellen wir uns in diesem Zusammenhang die Frage: Was wäre, wenn alles, was wir erleben, einen (höheren) Sinn hätte? Können   wir   absolut   sicher   sein,   dass   aus   einer   höheren   Perspektive   dieses   Ereignis   auf   lange   Sicht   nicht   gut für uns ist?“ Das   können   wir   nicht   und   deshalb   sollten   wir   diese   Möglichkeit   nicht   kategorisch   ablehnen.   Wir   können nicht   ausschließen,   dass   aus   einem   höheren   Blickwinkel   gesehen,   ein   krisenbehafteter   Lebenswandel   nicht seine   vollste   Berechtigung   hat   und   dem   Wachstum   unserer   Seele   dient.   Vieles   mag   uns   nicht   gefallen,   aber selbst   die   Nacht   erfüllt   einen   bestimmten   Zweck.   Der   Sinn   kristallisiert   sich   für   gewöhnlich   erst   später heraus. Man geht vorwärts durch Krisen, begreift sie aber meist erst rückblickend. „Jede   Situation   im   Leben   ist   mein   Lehrer.   Sie   kann,   wenn   ich   sie   klug   nutze,   zu   einer   positiven Neubesinnung führen.“   Man   sagt   nicht   ohne   Grund,   dass   wir   nicht   Menschen   sind,   die   eine   spirituelle   Erfahrung   machen,   sondern dass   wir   spirituelle   Wesen   sind,   die   eine   menschliche   Erfahrung   machen.   Wir   lernen   und   entwickeln   uns durch   alles   weiter,   was   wir   erleben.   Es   gibt   immer   ein   Szenario   hinter   dem   Szenario.   Zugegeben:   In   manchen Notsituationen   bin   ich   auch   nicht   sofort   in   der   Lage,   dahinter   einen   „Entwicklungsplan“   zu   erkennen   und   bin stattdessen    wütend,    traurig    oder    verzweifelt.    Doch    wenn    wir    die    grundsätzliche    Möglichkeit    nicht    von vornherein   ausschließen,   dass   es   so   sein   KANN,   erschließen   wir   uns   die   Option,   unser   Leben   zum   Guten   zu ändern   und   die   Gesamtsituation   zu   „entschärfen“.   Vor   allem   sehen   wir   uns   dann   nicht   länger   als   Opfer.   Es gibt aus dieser Perspektive keine Unglücke und auch keine Täter mehr, da alles unserem Wachstum dient. „Stunden der Not vergiss. Doch was sie Dich lehrten, vergiss nie.“  (Salomon Geßner) Früher   habe   ich   mich   immer   darüber   aufgeregt,   wenn   mir   etwas   Unangenehmes   widerfahren   ist   (Beziehung geht    in    die    Brüche,    ich    verliere    Geld,    ich    bekomme    eine    Job-Absage…),    heute    hingegen    frage    ich    mich neugierig,   wohin   das,   was   ich   als   unangenehm   empfinde,   wohl   führen   mag.   Ich   mache   mir   klar,   dass   die unangenehme   Situation   lediglich   eine   Momentaufnahme   ist.   Sie   ist   wie   eine   Spielfilmminute   in   einem   100- Minuten-Spielfilm.   Sie   ist   nicht   das   Ende   und   auch   nicht   der   Anfang   des   (Lebens-)Films,   sondern   irgendwo   in der   Mitte   und   sollte   deshalb   auch   nicht   als   END-gültiger   Zustand   betrachtet   werden.   Schauen   wir   doch einfach Mal, wie der Film weiter geht. „Wer weiß, wofür es gut ist“, ist in Krisenzeiten mein Lieblingssatz. Vielleicht   hilft   Dir   folgende   Betrachtungsweise:   Rein   wissenschaftlich   und   auf   subatomarer   Ebene   gesehen bestehen   wir   alle   aus   demselben   „Baustoff“,   wenn   man   so   sagen   will.   Folglich   stammen   wir   alle   aus   ein-   und derselben   Quelle.   Manche   nennen   diese   Quelle   Gott.   Ich   sage   mir:   „Na   ja,   wenn   Gott   in   allem   ist,   dann   ist   alles göttlich,   dann   ist   alles   okay,   gut,   perfekt   und   vollkommen   –   ganz   egal,   ob   es   wie   eine   Krise   wirkt,   ob   es   unfair, falsch    oder    bösartig    aussieht.“    In    allem    steckt    ein    tieferer,    ein    göttlicher    und    universaler    Sinn,    ein konstruktiver   Wert,   eine   hilfreiche   Erkenntnis   für   die   persönliche   Entwicklung.   Also   bleibe   ich   im   Vertrauen und   verlasse   mich   darauf,   dass   jedes   Ergebnis   zu   meinem   Vorteil   ist.   Es   mag   zwar   manchmal   etwas   Zeit vergehen   müssen,   bis   ich   es   merke,   aber   zu   guter   Letzt   fällt   es   mir   dann   oft   wie   Schuppen   von   den   Augen. Sobald ich einen Sinn in meiner Krise erkenne, erlange ich eine neue, förderlichere Lebensperspektive. „Den Weg gehend, erkennt man den Sinn.“  (Luise Rinser) Führen   wir   uns   vor   Augen,   dass   jedweder   Wandel   im   Leben   uns   einen   Nutzen   bringt.   Wir   müssen   nur   die Augen   öffnen   und   ihn   erkennen.   Arbeitslosigkeit   beschert   uns   mehr   Freizeit,   eine   in   die   Brüche   gegangene Beziehung   schafft   womöglich   den   Raum   für   einen   neuen   Partner,   mit   dem   wir   richtig   glücklich   werden,   und gesundheitliche   Beschwerden   können   zu   einer   Neubesinnung   bzw.   einer   gesünderen   Lebensführung   führen. Begrenzen   wir   uns   nicht   selbst   mit   dualen   Bewertungen   bezüglich   unserer   Erfahrungen   (gute   und   schlechte Erfahrungen).   Anstatt   zu   sagen   „Ich   will   nur   schöne   Erfahrungen   im   Leben   machen“   und   „Ich   lehne   schlechte Erfahrungen   strikt   ab“,   sollten   wir   sagen:   „Ich   schätze   alle   Lebenserfahrungen,   bevorzuge   jedoch   jene,   die   mir ein angenehmes Gefühl bereiten“. Mit einer solchen Geisteshaltung machen wir uns innerlich frei. „Leben heißt sich entwickeln. Alle Erfahrungen, gute und schlechte, dienen der Reife.“  (Ardis Whitman) Seien   wir   uns   stets   darüber   im   Klaren,   dass   es   im   Leben   keine   Zufälle   gibt,   sondern   dass   alles   im   Universum seinen   Platz   im   Gesamtbild   hat.   Jede   einzelne   Erfahrung,   ganz   gleich   wie   beschaffen   sie   sein   mag,   macht   uns reicher   und   ist   eine   Einladung   an   uns   durch   sie   zu   wachsen,   uns   zu   entwickeln   und   uns   zu   heilen.   Mit   dieser Einstellung   sind   wir   am   ehesten   imstande,   den   größten   Gewinn   aus   unseren   Erlebnissen   zu   ziehen.   Deshalb lassen wir uns jede Situation in unserem Leben eine Lehre sein. Aus   meiner   Sicht   ist   die   gesamte   menschliche   Existenz   ein   Weg   des   Lernens   –   und   besonders   kann   man mithilfe   von   Krisen   lernen.   Weder   ein   bestimmtes   Alter   noch   eine   bestimmte   Persönlichkeitsreife   ersparen uns   die   eine   oder   andere   Krise,   die   für   unser   Wachstum   vonnöten   ist.   KEIN   Leben   ist   absolut   krisenfrei,   denn das   Leben   besteht   aus   Tag   und   Nacht,   aus   Höhen   und   Tiefen,   ebenso   wie   Musik   aus   hohen   UND   tiefen   Tönen besteht,   oder   wie   eine   Münze   aus   zwei   Seiten   besteht.   Wenn   wir   eine   Münze   in   die   Hand   nehmen,   führt   kein Weg daran vorbei, beide Seiten anzunehmen. Dasselbe gilt auch für das Leben. „Sonnenschein   ist   köstlich,   Regen   erfrischt,   Wind   kräftigt,   Schnee   erheitert.   Es   gibt   kein   schlechtes   Wetter,   nur verschiedene Arten von gutem.“  (John Ruskin) „Schlechte“   und   „schöne“   Zeiten   sind   beide   Teil   der   menschlichen   Erfahrung.   Wir   erfahren   das   Leben   auf diese   Weise   in   seiner   Ganzheit,   leben   es   in   seiner   Totalität,   und   genau   das   verleiht   dem   Leben   eine   gewisse Würze,   es   ist   wie   das   Salz   in   der   Suppe,   darin   verbirgt   sich   die   wahre   Magie   des   Lebens.   Ohne   diese   Magie wäre    es    kein    harmonisches    Leben.    Das    Wort    „Harmonie“    stammt    übrigens    vom    griechischen    Begriff „harmonia“   ab   und   bedeutet   übersetzt   „Vereinigung   von   Gegensätzen   zu   einem   Ganzen“.   Erst   wenn   das   Plus und     das     Minus     sich     vereinigen,     entsteht     daraus     das,     was     wir     LEBEN     nennen,     ein     harmonisches Gleichgewicht.    Es    ist    wie    beim    Regenbogen.    Er    kann    erst    dann    entstehen,    wenn    Sonne    und    Regen aufeinander   treffen.   Und   es   bleibt   uns   überlassen,   wie   wir   das   Ganze   wahrnehmen   wollen.   Ich   selbst   bemühe mich,   eine   non-duale   Perspektive   einzunehmen   bzw.   beide   Seiten   des   Lebens   als   eine   Einheit   auf   unserer Lebensreise   anzunehmen.   Und   am   Ende   solcher   Reisen   steht   dank   einer   solchen   Einstellung   ein   Mensch   mit mehr   Tiefgang,   der   den   erlebten   Leidensdruck   nicht   mehr   verurteilt,   sondern   ihn   als   Teil   einer   fantastischen Entdeckungsreise sieht, in der man sich selbst wieder findet und feststellt: Das Leben kann wieder Spaß machen!!! Ich   selbst   habe   so   manche   Lektion   im   Leben   auf   ziemlich   extreme   Weise   gelernt,   aber   im   Nachhinein   hat   mir das   gut   getan   und   scheinbare   Unglücke   entpuppten   sich   als   wahre   Glücksfälle.   Ich   wurde,   um   es   verkürzt   zu sagen,   WEISER.   Das   bedeutet   nicht,   dass   ich   seitdem   nicht   mehr   „gegen   die   Wand   fahre“,   aber   es   passiert immer   seltener.   Und   wenn   es   passiert,   weiß   ich   meist   damit   umzugehen,   auch   wenn   es   manchmal   einiges   an Zeit   bedarf.   Es   kann   immer   wieder   auch   mal   zu   Rückschritten   kommen.   Wir   gehen   vielleicht   vier   Schritte nach   vorne,   werden   dann   aber   womöglich   drei   Schritte   zurückgeworfen.   Aber   darüber   sollten   wir   uns   nicht ärgern,   nein,   nein,   ganz   im   Gegenteil,   seien   wir   froh,   wenn   wir   entdecken,   dass   es   auf   eine   bestimmte   Weise nicht   mehr   vorwärts   geht   –   so   wie   der   Seemann,   der   sich   darüber   freut,   das   Leck   rechtzeitig   entdeckt   zu haben,   welches   ihn   definitiv   zum   Sinken   gebracht   hätte.   Die   Geschichte   des   Erfolgs   ist   immer   auch   die Geschichte   von   Rückschlägen,   Problemen   und   Schwierigkeiten.   Da   sag'   ich   nur:   Übung   macht   den   Meister. Das ist die Natur der Dinge. Ohne Übung kann man sich nicht einmal richtig effektiv die Zähne putzen. Deine Erfahrung ist das Einzige, was Du wirklich besitzt. Herzlichst, Eure Anke
Jede Erfahrung zählt (3/2018) „Leben bedeutet neue Erfahrungen sammeln.“ Immer    dann,    wenn    man    eine    neue    Lernerfahrung macht   und   sie   in   sein   Bewusstsein   aufnimmt,   wird   das Bewusstsein      um      diese      „Energie“      erweitert.      Wir wachsen      also      innerlich,      vergleichbar      mit      dem Körperwachstum   und   der   Zufuhr   von   Vitaminen   aus Nahrungsmitteln,     ob     diese     Lebensmittel     uns     nun „schmecken“   oder   nicht.   Es   gibt   sicherlich   auch   jede Menge   Erfahrungen,   die   uns   nicht   schmecken,   die   uns verbittert     machen     und     auf     die     wir     liebend     gern verzichten   würden,   aber   auch   sie   sind   ein   Schlüssel   für ein neues „Morgen“. Stellen wir uns in diesem Zusammenhang die Frage: Was   wäre,   wenn   alles,   was   wir   erleben,   einen   (höheren) Sinn hätte? Können   wir   absolut   sicher   sein,   dass   aus   einer   höheren Perspektive   dieses   Ereignis   auf   lange   Sicht   nicht   gut für uns ist?“ Das   können   wir   nicht   und   deshalb   sollten   wir   diese Möglichkeit   nicht   kategorisch   ablehnen.   Wir   können nicht       ausschließen,       dass       aus       einem       höheren Blickwinkel           gesehen,           ein           krisenbehafteter Lebenswandel   nicht   seine   vollste   Berechtigung   hat   und dem    Wachstum    unserer    Seele    dient.    Vieles    mag    uns nicht    gefallen,    aber    selbst    die    Nacht    erfüllt    einen bestimmten    Zweck.    Der    Sinn    kristallisiert    sich    für gewöhnlich    erst    später    heraus.    Man    geht    vorwärts durch Krisen, begreift sie aber meist erst rückblickend. „Jede   Situation   im   Leben   ist   mein   Lehrer.   Sie   kann, wenn     ich     sie     klug     nutze,     zu     einer     positiven Neubesinnung führen.“   Man   sagt   nicht   ohne   Grund,   dass   wir   nicht   Menschen sind,   die   eine   spirituelle   Erfahrung   machen,   sondern dass   wir   spirituelle   Wesen   sind,   die   eine   menschliche Erfahrung    machen.    Wir    lernen    und    entwickeln    uns durch   alles   weiter,   was   wir   erleben.   Es   gibt   immer   ein Szenario   hinter   dem   Szenario.   Zugegeben:   In   manchen Notsituationen   bin   ich   auch   nicht   sofort   in   der   Lage, dahinter   einen   „Entwicklungsplan“   zu   erkennen   und bin   stattdessen   wütend,   traurig   oder   verzweifelt.   Doch wenn    wir    die    grundsätzliche    Möglichkeit    nicht    von vornherein     ausschließen,     dass     es     so     sein     KANN, erschließen    wir    uns    die    Option,    unser    Leben    zum Guten      zu      ändern      und      die      Gesamtsituation      zu „entschärfen“.    Vor    allem    sehen    wir    uns    dann    nicht länger   als   Opfer.   Es   gibt   aus   dieser   Perspektive   keine Unglücke   und   auch   keine   Täter   mehr,   da   alles   unserem Wachstum dient. „Stunden   der   Not   vergiss.   Doch   was   sie   Dich   lehrten, vergiss nie.“  (Salomon Geßner) Früher   habe   ich   mich   immer   darüber   aufgeregt,   wenn mir   etwas   Unangenehmes   widerfahren   ist   (Beziehung geht    in    die    Brüche,    ich    verliere    Geld,    ich    bekomme eine    Job-Absage…),    heute    hingegen    frage    ich    mich neugierig,     wohin     das,     was     ich     als     unangenehm empfinde,   wohl   führen   mag.   Ich   mache   mir   klar,   dass die         unangenehme         Situation         lediglich         eine Momentaufnahme   ist.   Sie   ist   wie   eine   Spielfilmminute in    einem    100-Minuten-Spielfilm.    Sie    ist    nicht    das Ende   und   auch   nicht   der   Anfang   des   (Lebens-)Films, sondern   irgendwo   in   der   Mitte   und   sollte   deshalb   auch nicht    als    END-gültiger    Zustand    betrachtet    werden. Schauen   wir   doch   einfach   Mal,   wie   der   Film   weiter geht.   „Wer   weiß,   wofür   es   gut   ist“,   ist   in   Krisenzeiten mein Lieblingssatz. Vielleicht   hilft   Dir   folgende   Betrachtungsweise:   Rein wissenschaftlich   und   auf   subatomarer   Ebene   gesehen bestehen   wir   alle   aus   demselben   „Baustoff“,   wenn   man so   sagen   will.   Folglich   stammen   wir   alle   aus   ein-   und derselben   Quelle.   Manche   nennen   diese   Quelle   Gott. Ich   sage   mir:   „Na   ja,   wenn   Gott   in   allem   ist,   dann   ist alles    göttlich,    dann    ist    alles    okay,    gut,    perfekt    und vollkommen   –   ganz   egal,   ob   es   wie   eine   Krise   wirkt,   ob es   unfair,   falsch   oder   bösartig   aussieht.“   In   allem   steckt ein    tieferer,    ein    göttlicher    und    universaler    Sinn,    ein konstruktiver   Wert,   eine   hilfreiche   Erkenntnis   für   die persönliche   Entwicklung.   Also   bleibe   ich   im   Vertrauen und    verlasse    mich    darauf,    dass    jedes    Ergebnis    zu meinem   Vorteil   ist.   Es   mag   zwar   manchmal   etwas   Zeit vergehen   müssen,   bis   ich   es   merke,   aber   zu   guter   Letzt fällt   es   mir   dann   oft   wie   Schuppen   von   den   Augen. Sobald   ich   einen   Sinn   in   meiner   Krise   erkenne,   erlange ich eine neue, förderlichere Lebensperspektive. „Den Weg gehend, erkennt man den Sinn.“ (Luise Rinser) Führen   wir   uns   vor   Augen,   dass   jedweder   Wandel   im Leben   uns   einen   Nutzen   bringt.   Wir   müssen   nur   die Augen     öffnen     und     ihn     erkennen.     Arbeitslosigkeit beschert     uns     mehr     Freizeit,     eine     in     die     Brüche gegangene   Beziehung   schafft   womöglich   den   Raum   für einen    neuen    Partner,    mit    dem    wir    richtig    glücklich werden,   und   gesundheitliche   Beschwerden   können   zu einer        Neubesinnung        bzw.        einer        gesünderen Lebensführung   führen.   Begrenzen   wir   uns   nicht   selbst mit        dualen        Bewertungen        bezüglich        unserer Erfahrungen   (gute   und   schlechte   Erfahrungen).   Anstatt zu   sagen   „Ich   will   nur   schöne   Erfahrungen   im   Leben machen“   und   „Ich   lehne   schlechte   Erfahrungen   strikt ab“,        sollten        wir        sagen:        „Ich        schätze        alle Lebenserfahrungen,   bevorzuge   jedoch   jene,   die   mir   ein angenehmes     Gefühl     bereiten“.     Mit     einer     solchen Geisteshaltung machen wir uns innerlich frei. „Leben   heißt   sich   entwickeln.   Alle   Erfahrungen,   gute und schlechte, dienen der Reife.“  (Ardis Whitman) Seien    wir    uns    stets    darüber    im    Klaren,    dass    es    im Leben     keine     Zufälle     gibt,     sondern     dass     alles     im Universum     seinen     Platz     im     Gesamtbild     hat.     Jede einzelne   Erfahrung,   ganz   gleich   wie   beschaffen   sie   sein mag,   macht   uns   reicher   und   ist   eine   Einladung   an   uns durch   sie   zu   wachsen,   uns   zu   entwickeln   und   uns   zu heilen.    Mit    dieser    Einstellung    sind    wir    am    ehesten imstande,       den       größten       Gewinn       aus       unseren Erlebnissen    zu    ziehen.    Deshalb    lassen    wir    uns    jede Situation in unserem Leben eine Lehre sein. Aus   meiner   Sicht   ist   die   gesamte   menschliche   Existenz ein    Weg    des    Lernens    –    und    besonders    kann    man mithilfe    von    Krisen    lernen.    Weder    ein    bestimmtes Alter      noch      eine      bestimmte      Persönlichkeitsreife ersparen   uns   die   eine   oder   andere   Krise,   die   für   unser Wachstum     vonnöten     ist.     KEIN     Leben     ist     absolut krisenfrei,   denn   das   Leben   besteht   aus   Tag   und   Nacht, aus   Höhen   und   Tiefen,   ebenso   wie   Musik   aus   hohen UND   tiefen   Tönen   besteht,   oder   wie   eine   Münze   aus zwei   Seiten   besteht.   Wenn   wir   eine   Münze   in   die   Hand nehmen,    führt    kein    Weg    daran    vorbei,    beide    Seiten anzunehmen. Dasselbe gilt auch für das Leben. „Sonnenschein     ist     köstlich,     Regen     erfrischt,     Wind kräftigt,   Schnee   erheitert.   Es   gibt   kein   schlechtes   Wetter, nur verschiedene Arten von gutem.“  (John Ruskin) „Schlechte“    und    „schöne“    Zeiten    sind    beide    Teil    der menschlichen   Erfahrung.   Wir   erfahren   das   Leben   auf diese    Weise    in    seiner    Ganzheit,    leben    es    in    seiner Totalität,    und    genau    das    verleiht    dem    Leben    eine gewisse   Würze,   es   ist   wie   das   Salz   in   der   Suppe,   darin verbirgt   sich   die   wahre   Magie   des   Lebens.   Ohne   diese Magie    wäre    es    kein    harmonisches    Leben.    Das    Wort „Harmonie“   stammt   übrigens   vom   griechischen   Begriff „harmonia“    ab    und    bedeutet    übersetzt    „Vereinigung von    Gegensätzen    zu    einem    Ganzen“.    Erst    wenn    das Plus   und   das   Minus   sich   vereinigen,   entsteht   daraus das,     was     wir     LEBEN     nennen,     ein     harmonisches Gleichgewicht.   Es   ist   wie   beim   Regenbogen.   Er   kann erst      dann      entstehen,      wenn      Sonne      und      Regen aufeinander   treffen.   Und   es   bleibt   uns   überlassen,   wie wir   das   Ganze   wahrnehmen   wollen.   Ich   selbst   bemühe mich,   eine   non-duale   Perspektive   einzunehmen   bzw. beide   Seiten   des   Lebens   als   eine   Einheit   auf   unserer Lebensreise     anzunehmen.     Und     am     Ende     solcher Reisen     steht     dank     einer     solchen     Einstellung     ein Mensch      mit      mehr      Tiefgang,      der      den      erlebten Leidensdruck    nicht    mehr    verurteilt,    sondern    ihn    als Teil   einer   fantastischen   Entdeckungsreise   sieht,   in   der man sich selbst wieder findet und feststellt: Das Leben kann wieder Spaß machen!!! Ich    selbst    habe    so    manche    Lektion    im    Leben    auf ziemlich   extreme   Weise   gelernt,   aber   im   Nachhinein hat     mir     das     gut     getan     und     scheinbare     Unglücke entpuppten   sich   als   wahre   Glücksfälle.   Ich   wurde,   um es    verkürzt    zu    sagen,    WEISER.    Das    bedeutet    nicht, dass   ich   seitdem   nicht   mehr   „gegen   die   Wand   fahre“, aber   es   passiert   immer   seltener.   Und   wenn   es   passiert, weiß    ich    meist    damit    umzugehen,    auch    wenn    es manchmal    einiges    an    Zeit    bedarf.    Es    kann    immer wieder    auch    mal    zu    Rückschritten    kommen.    Wir gehen   vielleicht   vier   Schritte   nach   vorne,   werden   dann aber    womöglich    drei    Schritte    zurückgeworfen.    Aber darüber   sollten   wir   uns   nicht   ärgern,   nein,   nein,   ganz im   Gegenteil,   seien   wir   froh,   wenn   wir   entdecken,   dass es   auf   eine   bestimmte   Weise   nicht   mehr   vorwärts   geht –   so   wie   der   Seemann,   der   sich   darüber   freut,   das   Leck rechtzeitig    entdeckt    zu    haben,    welches    ihn    definitiv zum   Sinken   gebracht   hätte.   Die   Geschichte   des   Erfolgs ist    immer    auch    die    Geschichte    von    Rückschlägen, Problemen    und    Schwierigkeiten.    Da    sag'    ich    nur: Übung    macht    den    Meister.    Das    ist    die    Natur    der Dinge.    Ohne    Übung    kann    man    sich    nicht    einmal richtig effektiv die Zähne putzen. 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