Jede Erfahrung zählt (3/2018)
„Leben bedeutet neue Erfahrungen sammeln.“
Immer
dann,
wenn
man
eine
neue
Lernerfahrung
macht
und
sie
in
sein
Bewusstsein
aufnimmt,
wird
das
Bewusstsein
um
diese
„Energie“
erweitert.
Wir
wachsen
also
innerlich,
vergleichbar
mit
dem
Körperwachstum
und
der
Zufuhr
von
Vitaminen
aus
Nahrungsmitteln,
ob
diese
Lebensmittel
uns
nun
„schmecken“
oder
nicht.
Es
gibt
sicherlich
auch
jede
Menge
Erfahrungen,
die
uns
nicht
schmecken,
die
uns
verbittert
machen
und
auf
die
wir liebend gern verzichten würden, aber auch sie sind ein Schlüssel für ein neues „Morgen“.
Stellen wir uns in diesem Zusammenhang die Frage:
Was wäre, wenn alles, was wir erleben, einen (höheren) Sinn hätte?
Können
wir
absolut
sicher
sein,
dass
aus
einer
höheren
Perspektive
dieses
Ereignis
auf
lange
Sicht
nicht
gut
für uns ist?“
Das
können
wir
nicht
und
deshalb
sollten
wir
diese
Möglichkeit
nicht
kategorisch
ablehnen.
Wir
können
nicht
ausschließen,
dass
aus
einem
höheren
Blickwinkel
gesehen,
ein
krisenbehafteter
Lebenswandel
nicht
seine
vollste
Berechtigung
hat
und
dem
Wachstum
unserer
Seele
dient.
Vieles
mag
uns
nicht
gefallen,
aber
selbst
die
Nacht
erfüllt
einen
bestimmten
Zweck.
Der
Sinn
kristallisiert
sich
für
gewöhnlich
erst
später
heraus. Man geht vorwärts durch Krisen, begreift sie aber meist erst rückblickend.
„Jede
Situation
im
Leben
ist
mein
Lehrer.
Sie
kann,
wenn
ich
sie
klug
nutze,
zu
einer
positiven
Neubesinnung führen.“
Man
sagt
nicht
ohne
Grund,
dass
wir
nicht
Menschen
sind,
die
eine
spirituelle
Erfahrung
machen,
sondern
dass
wir
spirituelle
Wesen
sind,
die
eine
menschliche
Erfahrung
machen.
Wir
lernen
und
entwickeln
uns
durch
alles
weiter,
was
wir
erleben.
Es
gibt
immer
ein
Szenario
hinter
dem
Szenario.
Zugegeben:
In
manchen
Notsituationen
bin
ich
auch
nicht
sofort
in
der
Lage,
dahinter
einen
„Entwicklungsplan“
zu
erkennen
und
bin
stattdessen
wütend,
traurig
oder
verzweifelt.
Doch
wenn
wir
die
grundsätzliche
Möglichkeit
nicht
von
vornherein
ausschließen,
dass
es
so
sein
KANN,
erschließen
wir
uns
die
Option,
unser
Leben
zum
Guten
zu
ändern
und
die
Gesamtsituation
zu
„entschärfen“.
Vor
allem
sehen
wir
uns
dann
nicht
länger
als
Opfer.
Es
gibt aus dieser Perspektive keine Unglücke und auch keine Täter mehr, da alles unserem Wachstum dient.
„Stunden der Not vergiss. Doch was sie Dich lehrten, vergiss nie.“
(Salomon Geßner)
Früher
habe
ich
mich
immer
darüber
aufgeregt,
wenn
mir
etwas
Unangenehmes
widerfahren
ist
(Beziehung
geht
in
die
Brüche,
ich
verliere
Geld,
ich
bekomme
eine
Job-Absage…),
heute
hingegen
frage
ich
mich
neugierig,
wohin
das,
was
ich
als
unangenehm
empfinde,
wohl
führen
mag.
Ich
mache
mir
klar,
dass
die
unangenehme
Situation
lediglich
eine
Momentaufnahme
ist.
Sie
ist
wie
eine
Spielfilmminute
in
einem
100-
Minuten-Spielfilm.
Sie
ist
nicht
das
Ende
und
auch
nicht
der
Anfang
des
(Lebens-)Films,
sondern
irgendwo
in
der
Mitte
und
sollte
deshalb
auch
nicht
als
END-gültiger
Zustand
betrachtet
werden.
Schauen
wir
doch
einfach Mal, wie der Film weiter geht. „Wer weiß, wofür es gut ist“, ist in Krisenzeiten mein Lieblingssatz.
Vielleicht
hilft
Dir
folgende
Betrachtungsweise:
Rein
wissenschaftlich
und
auf
subatomarer
Ebene
gesehen
bestehen
wir
alle
aus
demselben
„Baustoff“,
wenn
man
so
sagen
will.
Folglich
stammen
wir
alle
aus
ein-
und
derselben
Quelle.
Manche
nennen
diese
Quelle
Gott.
Ich
sage
mir:
„Na
ja,
wenn
Gott
in
allem
ist,
dann
ist
alles
göttlich,
dann
ist
alles
okay,
gut,
perfekt
und
vollkommen
–
ganz
egal,
ob
es
wie
eine
Krise
wirkt,
ob
es
unfair,
falsch
oder
bösartig
aussieht.“
In
allem
steckt
ein
tieferer,
ein
göttlicher
und
universaler
Sinn,
ein
konstruktiver
Wert,
eine
hilfreiche
Erkenntnis
für
die
persönliche
Entwicklung.
Also
bleibe
ich
im
Vertrauen
und
verlasse
mich
darauf,
dass
jedes
Ergebnis
zu
meinem
Vorteil
ist.
Es
mag
zwar
manchmal
etwas
Zeit
vergehen
müssen,
bis
ich
es
merke,
aber
zu
guter
Letzt
fällt
es
mir
dann
oft
wie
Schuppen
von
den
Augen.
Sobald ich einen Sinn in meiner Krise erkenne, erlange ich eine neue, förderlichere Lebensperspektive.
„Den Weg gehend, erkennt man den Sinn.“
(Luise Rinser)
Führen
wir
uns
vor
Augen,
dass
jedweder
Wandel
im
Leben
uns
einen
Nutzen
bringt.
Wir
müssen
nur
die
Augen
öffnen
und
ihn
erkennen.
Arbeitslosigkeit
beschert
uns
mehr
Freizeit,
eine
in
die
Brüche
gegangene
Beziehung
schafft
womöglich
den
Raum
für
einen
neuen
Partner,
mit
dem
wir
richtig
glücklich
werden,
und
gesundheitliche
Beschwerden
können
zu
einer
Neubesinnung
bzw.
einer
gesünderen
Lebensführung
führen.
Begrenzen
wir
uns
nicht
selbst
mit
dualen
Bewertungen
bezüglich
unserer
Erfahrungen
(gute
und
schlechte
Erfahrungen).
Anstatt
zu
sagen
„Ich
will
nur
schöne
Erfahrungen
im
Leben
machen“
und
„Ich
lehne
schlechte
Erfahrungen
strikt
ab“,
sollten
wir
sagen:
„Ich
schätze
alle
Lebenserfahrungen,
bevorzuge
jedoch
jene,
die
mir
ein angenehmes Gefühl bereiten“. Mit einer solchen Geisteshaltung machen wir uns innerlich frei.
„Leben heißt sich entwickeln. Alle Erfahrungen, gute und schlechte, dienen der Reife.“
(Ardis Whitman)
Seien
wir
uns
stets
darüber
im
Klaren,
dass
es
im
Leben
keine
Zufälle
gibt,
sondern
dass
alles
im
Universum
seinen
Platz
im
Gesamtbild
hat.
Jede
einzelne
Erfahrung,
ganz
gleich
wie
beschaffen
sie
sein
mag,
macht
uns
reicher
und
ist
eine
Einladung
an
uns
durch
sie
zu
wachsen,
uns
zu
entwickeln
und
uns
zu
heilen.
Mit
dieser
Einstellung
sind
wir
am
ehesten
imstande,
den
größten
Gewinn
aus
unseren
Erlebnissen
zu
ziehen.
Deshalb
lassen wir uns jede Situation in unserem Leben eine Lehre sein.
Aus
meiner
Sicht
ist
die
gesamte
menschliche
Existenz
ein
Weg
des
Lernens
–
und
besonders
kann
man
mithilfe
von
Krisen
lernen.
Weder
ein
bestimmtes
Alter
noch
eine
bestimmte
Persönlichkeitsreife
ersparen
uns
die
eine
oder
andere
Krise,
die
für
unser
Wachstum
vonnöten
ist.
KEIN
Leben
ist
absolut
krisenfrei,
denn
das
Leben
besteht
aus
Tag
und
Nacht,
aus
Höhen
und
Tiefen,
ebenso
wie
Musik
aus
hohen
UND
tiefen
Tönen
besteht,
oder
wie
eine
Münze
aus
zwei
Seiten
besteht.
Wenn
wir
eine
Münze
in
die
Hand
nehmen,
führt
kein
Weg daran vorbei, beide Seiten anzunehmen. Dasselbe gilt auch für das Leben.
„Sonnenschein
ist
köstlich,
Regen
erfrischt,
Wind
kräftigt,
Schnee
erheitert.
Es
gibt
kein
schlechtes
Wetter,
nur
verschiedene Arten von gutem.“
(John Ruskin)
„Schlechte“
und
„schöne“
Zeiten
sind
beide
Teil
der
menschlichen
Erfahrung.
Wir
erfahren
das
Leben
auf
diese
Weise
in
seiner
Ganzheit,
leben
es
in
seiner
Totalität,
und
genau
das
verleiht
dem
Leben
eine
gewisse
Würze,
es
ist
wie
das
Salz
in
der
Suppe,
darin
verbirgt
sich
die
wahre
Magie
des
Lebens.
Ohne
diese
Magie
wäre
es
kein
harmonisches
Leben.
Das
Wort
„Harmonie“
stammt
übrigens
vom
griechischen
Begriff
„harmonia“
ab
und
bedeutet
übersetzt
„Vereinigung
von
Gegensätzen
zu
einem
Ganzen“.
Erst
wenn
das
Plus
und
das
Minus
sich
vereinigen,
entsteht
daraus
das,
was
wir
LEBEN
nennen,
ein
harmonisches
Gleichgewicht.
Es
ist
wie
beim
Regenbogen.
Er
kann
erst
dann
entstehen,
wenn
Sonne
und
Regen
aufeinander
treffen.
Und
es
bleibt
uns
überlassen,
wie
wir
das
Ganze
wahrnehmen
wollen.
Ich
selbst
bemühe
mich,
eine
non-duale
Perspektive
einzunehmen
bzw.
beide
Seiten
des
Lebens
als
eine
Einheit
auf
unserer
Lebensreise
anzunehmen.
Und
am
Ende
solcher
Reisen
steht
dank
einer
solchen
Einstellung
ein
Mensch
mit
mehr
Tiefgang,
der
den
erlebten
Leidensdruck
nicht
mehr
verurteilt,
sondern
ihn
als
Teil
einer
fantastischen
Entdeckungsreise sieht, in der man sich selbst wieder findet und feststellt:
Das Leben kann wieder Spaß machen!!!
Ich
selbst
habe
so
manche
Lektion
im
Leben
auf
ziemlich
extreme
Weise
gelernt,
aber
im
Nachhinein
hat
mir
das
gut
getan
und
scheinbare
Unglücke
entpuppten
sich
als
wahre
Glücksfälle.
Ich
wurde,
um
es
verkürzt
zu
sagen,
WEISER.
Das
bedeutet
nicht,
dass
ich
seitdem
nicht
mehr
„gegen
die
Wand
fahre“,
aber
es
passiert
immer
seltener.
Und
wenn
es
passiert,
weiß
ich
meist
damit
umzugehen,
auch
wenn
es
manchmal
einiges
an
Zeit
bedarf.
Es
kann
immer
wieder
auch
mal
zu
Rückschritten
kommen.
Wir
gehen
vielleicht
vier
Schritte
nach
vorne,
werden
dann
aber
womöglich
drei
Schritte
zurückgeworfen.
Aber
darüber
sollten
wir
uns
nicht
ärgern,
nein,
nein,
ganz
im
Gegenteil,
seien
wir
froh,
wenn
wir
entdecken,
dass
es
auf
eine
bestimmte
Weise
nicht
mehr
vorwärts
geht
–
so
wie
der
Seemann,
der
sich
darüber
freut,
das
Leck
rechtzeitig
entdeckt
zu
haben,
welches
ihn
definitiv
zum
Sinken
gebracht
hätte.
Die
Geschichte
des
Erfolgs
ist
immer
auch
die
Geschichte
von
Rückschlägen,
Problemen
und
Schwierigkeiten.
Da
sag'
ich
nur:
Übung
macht
den
Meister.
Das ist die Natur der Dinge. Ohne Übung kann man sich nicht einmal richtig effektiv die Zähne putzen.
Deine Erfahrung ist das Einzige, was Du wirklich besitzt.
Herzlichst, Eure Anke